Brandenburger Autorinnen und Autoren online (170)

Was hat Sie zum Schreiben gebracht?

Als Schüler habe ich gerne Aufsätze geschrieben, später intensiv Tagebuch. Vor der Wende schrieb ich erste Erzählungen. Ich suchte ein Ventil, um den Frust über den DDR-Alltag und das Mediensystem zu verarbeiten. Ich fand dann immer mehr Gefallen daran, mich - neben meiner Tätigkeit als Journalist - belletristisch auszudrücken. 2003 erschien der in Potsdam spielende Horrorthriller "Tiefer See", in dem sich die Natur an einer geplagten Stadt rächt. Es folgten weitere Buchveröffentlichungen.

Wen oder was wollen Sie erreichen?

Ich bin kein Moralist. Meine Geschichten erzählen ohne Zeigefinger Geschichten, die das Leben schreibt - sollen aber durchaus zum Nachdenken, zur Selbstreflexion aufrufen. Aktuell schreibe ich einen Roman. Arbeitstitel: "Versenkt - aus dem Leben eines depressiven Alkoholikers". Das Buch soll sich an ein großes Publikum von Betroffenen, Angehörigen und am Thema Interessierten wenden.

Welches ist Ihr Lieblingsbuch?

Salinger "Der Fänger im Roggen"; Michel Houellebecq "Elementarteilchen", "Ausweitung der Kampfzone", "Unterwerfung", "Seratonin"; Philip Roth "Amerikanisches Idyll", "Die Anatomiestunde", "Portnoys Beschwerden"; die großen Erzähler von Mann über Tolstoi bis Franzen.

Wer ist Ihr Vorbild?

Michel Houellebecq greift in unnachahmlicher Art und Weise gesellschaftliche Probleme auf. Er berichtet über Verlierer, Versager - das macht seine Bücher so menschlich. Philip Roth hat einen wunderbaren Erzählstil.

Wo können Sie am besten schreiben?

Früher im Urlaub, jetzt Zuhause.